Warum Geld für Gemüsejungpflanzen ausgeben, wenn wir unser Gemüse auch selber aussäen können? Salat, Kohlrabi und Co. lassen sich auf einer hellen Fensterbank gut vorziehen.
Zunächst einmal benötigen Sie für eine gelungene Aussaat eine qualitativ hochwertige Aussaaterde. Der Handel bietet hier meist eine große Auswahl verschiedener Produkte, deren Qualität von außen kaum zu erkennen ist. Eine Entscheidungshilfe bietet unsere Produkt-Datenbank. Unter dem Punkt „Blumenerden“ finden Sie zahlreiche Hersteller von Hobbyerden mit RAL-Gütezeichen. Hersteller mit einer oder mehreren gütegesicherten Blumenerden bieten häufig auch entsprechend hochwertige Aussaaterden an (auch wenn diese keine eigene Gütesicherung durchlaufen haben).
Der Unterschied zwischen Aussaaterde und Blumenerde
Im Gegensatz zu Blumenerden sind Aussaaterden nicht vorgedüngt. Die Nährstoffarmut zwingt die jungen Pflanzen auf der Jagd nach den wenigen enthaltenen Nährstoffen zu einer kräftigen Wurzelentwicklung. Außerdem zeichnen sich hochwertige Aussaaterden durch eine gute Wasser- und Luftdurchlässigkeit sowie idealerweise Keimfreiheit (Pilzsporen, Unkrautsamen) aus. All dies verschafft dem jungen Gemüse beste Startbedingungen.
Das weitere Zubehör zur eigenen Gemüseanzucht ist schnell aufgezählt. Sie benötigen geeignete Aussaatgefäße, Folie zum Abdecken und natürlich die Samen Ihres Lieblingsgemüses. Der Handel bietet auch hier eine gute Auswahl von der einfachen Plastikschale über Minigewächshäuser bis zu Anzuchttöpfen aus Zellulosefasern. Natürlich kommen, wie auf unserem Artikelbild zu sehen, auch eigene Upcycling-Lösungen in Frage.
Schritt für Schritt: Gemüse selber aussäen
- Zuerst befüllen Sie die gewählten Aussaatgefäße mit Aussaaterde.
- Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf der Erde.
- Die Samen nun leicht andrücken oder mit Erde bedecken.
Tipp: Einige Gemüsearten benötigen Licht um zu keimen und erhalten daher gar keine oder nur eine sehr dünne Erdabdeckung. Beachten Sie entsprechende Hinweise auf der Saatgutpackung. - Vorsichtig angießen, damit die Samen nicht abgeschwemmt werden. Dafür hat sich der Einsatz eines Pumpsprühers oder einer Gießkanne mit feiner Brause bewährt.
- Das Substrat und die Samen in den nächsten Wochen nicht austrocknen lassen.
Tipp: Über die Aussaatgefäße gespannte Klarsichtfolie oder ein Miniaturgewächshaus reduzieren die Verdunstung – man muss seltener gießen. Allerdings sollte man täglich kurz „lüften“, um einer eventuellen Verpilzung vorzubeugen.
Wie geht es mit den Jungpflanzen weiter?
Haben sich nach den Keimblättern die ersten „richtigen“ Blätter gebildet, ziehen die Jungpflanzen in größere Gefäße mit gütegesicherter Blumenerde (weiterführender Artikel) oder einer speziellen Gemüseerde um. Qualitativ hochwertige Substrate sind vorgedüngt und versorgen die Jungpflanzen so optimal mit Nährstoffen. Nach etwa 4-6 Wochen sind diese Nährstoffe jedoch aufgebraucht. Damit die Gemüsepflanzen nun nicht anfangen zu kümmern, ist eine regelmäßige Düngung nötig. Bei Flüssigdüngern bedeutet dies je nach Kultur und gewähltem Produkt, dass Sie alle 1-2 Wochen nachdüngen müssen. Langzeitdünger zersetzen sich, wie der Name schon nahelegt, über einen längeren Zeitpunkt. Genauere Informationen zur Verwendung der Düngemittel entnehmen Sie bitte den Herstellerangaben auf der Verpackung. Wir empfehlen Ihnen außerdem unseren ausführlichen Artikel zum Thema Pflanzen düngen – wann, wie oft, womit?.